Aus dem Unterricht

Bierschaum im Mathematik-Unterricht in Jahrgang 11 – Was soll denn das?

Im 11. Jahrgang (Einführungsphase) werden die SuS in vielfältiger Weise auf die Qualifikationsphase in Jg. 12 und 13 vorbereitet. Zu Beginn des 1. Halbjahrs werden arithmetische, algebraische und funktionale Grundfertigkeiten in einem Stationenlernen wiederholt und/oder vertieft. Dann geht es in die Arbeit mit verschiedenen Funktionstypen wie linearen, quadratischen, ganzrationalen, exponentiellen und trigonometrischen Funktionen (s. Bild 1: Versuch zur Modellierung der Bierschaumabnahme mit einer Exponentialfunktion). Danach werden im gemeinsamen Unterricht die Grundlagen der Differentialrechnung erarbeitet, bevor die ca. 6-8 wöchige „Werkstatt der ganzrationalen Funktionen“ als selbstgesteuerter Lehrgang in kooperativer Lernform durchgeführt wird (s. Bild 2: kooperative Arbeit an Gruppentischen). Abschließend werden noch Themen vertieft, z.B. werden Optimierungsaufgaben behandelt. Ziel der Jahrgangsstufe 11 ist eine fundierte Ausbildung in Grundfertigkeiten der Analysis – sowohl mit als auch ohne Taschenrechner – um die Stufen 12 und 13 erfolgreich zu bestehen.

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Glücksspiele in der Schule

Glücksspiele in der Schule – Darf man das? Ja, es wird geradezu durch die Vorgaben aus dem niedersächsischen Kultusministerium erwartet. Es heißt dann allerdings “Gewinnen und Verlieren” und wird so getarnt als Unterrichtsthema in Mathematik im 6. Jahrgang eingeführt.

Spiele haben die Menschen ja seit jeher begeistert. Ziel eines Spiels ist es fast immer auch einen Sieger zu ermitteln. Um als Sieger aus einem Spiel hervorzugehen, braucht man entweder Geschick, Wissen, eine gute Strategie, Übung oder einfach nur Glück. ? Bei manchen Spielen des Lebens braucht man auch von jedem etwas, nur von manchem mehr.

  • Wie groß ist die Chance mit einem Würfel eine 6 zu würfeln?
  • Wie groß ist die Chance beim Spiel “Stein-Schere-Papier” zu gewinnen?
  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass als letzte Zahl die 15 gezogen wird, wenn die Zahlen 12, 18, 22, 26, 37 bereits gezogen wurden?
  • Wie groß ist die Chance gegen den Lehrer beim Skatspiel zu gewinnen?
  • Was ist wahrscheinlicher aus einem Elfer-raus-Spiel eine gelbe Karte oder aus einem Skatspiel eine Herzkarte zu ziehen?
  • Wie groß ist die Chance, dass der Fegedienst der Klasse den Klassenraum heute sauber hinterlässt?
  • Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Deutschland mit Neuseeland in eine Gruppe bei der Fußballweltmeisterschaft gelost wurde?
  • Wie groß ist die Chance, dass Peter seine Wochenplanaufgaben in Mathematik in dieser Woche erledigt hat?
  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir weiße Weihnachten haben?
  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit beim Lotto zu gewinnen, wenn ich nie spiele?

Mit allen diesen Fragen warden intensiv und lustbetont Themen behandelt, die für die Erwachsenen besser bekannt sind unter den Stichworten wie “Bruchrechnung, Brüche vergleichen, ordnen, erweitern, kürzen, addieren, subtrahieren”.

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Leser/innen die folgenden Begriffe aus der damaligen Schulzeit noch kennen

  • kgV (kleinstes gemeinsames Vielfaches),
  • ggT (größter gemeinsamer Teiler)?

Heute wird das alles anders gemacht, sprich moderner, aber dahinter steckt noch immer die gleiche Mathematik.

Auch die moderne Unterrichtsform hat mit der alten Form gebrochen. Dieser Bruch hat uns weiter gebracht, zu neuen Erkenntnissen und zu neuen Geschichten. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die folgende kleine Geschichte der Wahrheit entspricht? Aus besonderem Anlass wurde im Dezember 2009 ein schulnaher Pizzabringdienst kurzfristig beauftragt, für 150 Schüler/innen 60 Pizzen zu bringen, die dann gerecht in den Klassen aufgeteilt werden sollten.

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Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass das gerecht ablief? Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Pizzaservice nicht mit der üblichen Formel “Echt geil – ey!”, sondern mit “Das ist ja wie Bruchrechnung!” begrüßt wurde? Auf der Unterrichtsplanung der aktuellen Woche steht “Casino – Situationen aus Sachaufgaben in mathematische Modelle übersetzen”.

Wenn Sie uns suchen, dann wissen Sie also, wo Sie uns finden könnten.

“Rien ne va plus!”